Malerei und Dichtung Gedichts-Sammlungen "Liest keine Sau" 362 ernste und un-ernste, hochdeutsche und alemannische Verse (2018) € 15.- "Sein und Sagen" Lyrik. 500 Sonette (2018) € 15.- ________________ 100 x 120 1 von 16 3 von 16 25 x 30 4 von 16 25 x 30 cm 5 von 16 60 x 50 6 von 16 50 x 60 cm 7 von 16 50 x 60 cm 8 von 16 40 x 50 LYRIK Über den Menschen Der Mensch, es heißt seine edle Natur Sei's zu forschen, zu wirken und schaffen Dabei macht er bei näherem Hinsehen nur Sich wieder und wieder zum Affen. Kaum dass auf die Nacht er sich hinlegt und ruht Spürt er schon im Innern ein Sehnen Doch nicht so sehr nach dem Höheren Gut Des Guten, des Wahren und Schönen Seine Fleischeslust ungestillt lässt ihn betrübt Er schiebt Frust im Bett ganz alleine Würde gerne mal wieder so richtig geliebt Kurz, der Mensch will nur immer das Eine . . __________ Limericks 408 Gern zu Gange er in ihrem Schoß war Da sie jung, schön, wenn auch nicht groß war Die halt dann doch Gescheite Suchte das Weite Als er alt und mit ihm nichts mehr los war . . 411 Per Wort ließ an ihr er die Wut raus Per Mord darauf hin dann ihr Blut raus Die Tante verblichen Status ante verglichen Sähe erst, wenn geschminkt, wieder gut aus . . 414 Wenn es hieße fortan, dass es Brauch wär Man trüge als Mann keinen Bauch mehr Perpönt wäre, wer auch Da glaubte, mit Schmerbauch Sei er immerhin doch noch auch wer . . 406 Sie wusste nicht, was ihr bevor stand Als sie sich an einen Tenor band Der graste alsbald Den Sopran ab und Alt Dass sie ihn halt bei sich nicht mehr vorfand . . 412 Oft blutet's bei dem, was der Mut tut Nichts schlimmer doch, als was die Wut tut Was immer schon klar war Und drum leicht erfahrbar Allein das ist gut, was auch gut tut . . 267 Geködert so sehr wie getrieben Meint er diese Frau nun zu lieben Doch dann sieht er sie nackt Und weiß noch vor dem Akt: Er muss das mit dem Lieben verschieben . . 280 Sie freute sich sehr, als er rein kam Jetzt wäre sie nicht mehr so einsam Doch wenig bedachte Sie, was er dann machte S`war der zu erwartende Schweinkram . . ___________________ ___________ PER ASPERA Sonette X Leicht geneigt früh-mittaglichem Hauche Steht erblühend schlank der Gräser Halm Fernes Dengeln auf der steilen Alm Beere schwillt in Dolden dort am Strauche. Summen, dieser Stunde steter Ton Fleißiger Hummel, wie im Tanz der Mücke Frucht so jung, dass sie noch keiner pflücke Doch Begierde regt sich immer schon. Unterm Berg das Grün der prallen Matten Zwischen Stein und blumigem Erdreich quillt Flüsterndes Gemurmel bis zur Seichte Wo unendlich langsam von den satten Rindern nach dem Käuen jedes stillt Seinen Durst an sommerlicher Feuchte. CCLXXII Weit überm Wasser und dem Flug der Reiher Sich Mädchen lächelnd engelgleich erklären Verträumt und lang noch säumend zu gebären Berückend ach, selbst im zerschlissenen Schleier. Schaun lang dem Treideln zu, der brüchigen Fähren Mit heiterem Sing-Sang, Flötenspiel und Leier Benommen lugen Jungen vom Gemäuer Ob jene dort schon ihre Liebsten wären. Doch bald den Ort des keuschen Tuns umlauernd Von wo ein jedes Wort sich jauchzend hört Fort flüstern dunkel sie im Seichten kauernd Im Durste strenger Enge zu entrinnen Im Taumel allen Sehnens wie verstört Im Fordern ihres Leibes fast von Sinnen. CCLXXIII Sie streunen bleich im härenen Gewebe Verwirrter Zunge die am Wege blieben Zu suchen meinend Jahre hin im Trüben Bis sich den immer Irrenden erhöbe Die sichere Stätte, ihnen und den Lieben Wo kein Feind mehr Bedrohliches erstrebe Wo die Gesänge tönten - endlich, lebe! Bis dann auch diese Träume sich zerrieben. Gleich Eiferern, die weniger leicht den Frieden Zu tragen wissen, als den Fluch der Fehde Im Schwärmen so verbündet wie gemieden Nach dem doch lechzend, dem sie sich verneinen Auf steiniger Höhe einer jeden Öde Ihr neues Hellas wahrzunehmen meinen. CCXCVI Entstünde denn, wo vordem müßige Minne Betrübt nur durch die duftigen Lauben liefe Wenn heiteres Ziel jetzt zur Entdeckung riefe Nicht Glück aus Rührung aller jungen Sinne? Vergessen wäre bald die säumige Suche Das scheu gespielte Räuspern, seichte Weinen Ein Lächeln bräche sich nicht Bahn den Reinen Geheiligt Scheinenden in züchtigem Tuche Und Engeln gleichenden mit rosigen Wangen Sich Weitenden schon fraulich um die Hüften? Die seufzend so Bereiten vor Verlangen Entflöhen dem Gefängnis ihrer Nöte Zu sich selbst taumelnd auf in wilden Lüften Da Stillung ihrer Lust sich endlich böte.
CCCLX Es fand die Klippe, einst vulkangeboren Im fahlen Zwielicht fast vergangenen Tags Gewesenes, angeschwemmt nun elend lag’s Vergessen schon und seiner selbst verloren.
Im hohen Stein schien feiner Bruch zu zittern Vom Sand im Schlafe, schimmernd und so feucht Hob mit dem Dunkeln sich nun Ahnung leicht Von Unheil hinten abseits, wie Gewittern
Die noch im Gestern, schon im Morgen lauern. Und als die Wasser, vordem scheu vom Seichten Zum Schwalle stiegen, nicht mehr um zu trauern
Die Klippe suchten, bald den Bruch erreichten - Da öffnete sich der, fiel dunklem Bogen Gleich dieser Nacht anheim und ihren Wogen. ·
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